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Gasknappheit als Gefahr und Chance für die Kreislaufwirtschaft

Die aktuelle Gaskrise aus Mangellieferungen und rapide gestiegener Kosten, eröffnet gleichermaßen Gefahren wie Möglichkeiten für die Kreislaufwirtschaft.

Für die thermische Verwertung von Abfällen, vor allem aber für die Herstellung von Rezyklaten ist der Einsatz von Gas entscheidend, um die benötigten Temperaturen für die Verbrennung von Schadstoffen oder die Einschmelze von Glas und Metallen zu erreichen. Diese Rezyklate leisten einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz – der Abbau von Primärrohstoffen wird vermindert – die Gewinnung von Sekundärrohstoffen spart im Vergleich 60 Millionen Tonnen CO2 jährlich. Laut BDE besteht das derzeit im Umlauf befindliche Glas aktuell aus über 80% recycelten Glasabfällen, Kupfer und Aluminium kommen auf immerhin 40-50%. Sollten diese Rezyklate dauerhaft nicht in Deutschland gewonnen werden können, werden Rohstoffe aus dem Ausland importiert – unsere Wirtschaft verschiebt sich womöglich dauerhaft.

Die Gasnachfrage in Industrie und Bevölkerung bringt jedoch auch neue Wertschöpfungsketten zum Vorschein. Neben neuen Recyclingverfahren für Kunststoffe, ist besonders die Gewinnung von Synthesegas aus Biogasanlagen nun im Blickpunkt. Derzeit sind über 9000 Biogasanlagen in Deutschland im Betrieb. Schon jetzt versorgen sie ca. 10 Millionen Haushalte – mehr als die verbliebenen Atomkraftwerke. Neben Altfett, Klärschlamm und organischen Abfällen aus Industrie und Landwirtschaft, sind es auch Speisereste und andere natürliche Abfälle aus Privathaushalten die für die Biogasgewinnung genutzt werden können. Woran es noch mangelt, sind Biotonnen und die Aufrüstung von Fahrern und Entsorgern, die nun notwendigen Mengen zu verarbeiten.

Als Nebenprodukt des Methans, welches verstromt wird, entstehen bei der Verwertung industriell nutzbares biogenes Wachs, sowie erdölfreie Kraftstoffe wie Diesel und Kerosin. Im Gegensatz zu anderen Biokraftstoffen, treten diese dabei nicht in Konkurrenz mit Nahrungsmitteln.

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